Von Frankreich nach China
TUM Studierende gewinnen Hackathon

Die Finalisten der Huawei Big Data Challenge 2018 an der Großen Mauer in China.
Ein Auslandssemester in Frankreich führt Lukas Köstler nach China. Der Mathematik-Student erreicht mit seinem Team "X-force" das Finale der Huawei Big Data Challenge 2018. Die Aufgabe: Malware identifizieren.
Dabei ist auch TUM Informatik-Student Simon Klotz. Während ihres Aufenthalts an der École Polytechnique in Paris bietet sich ihnen im November 2018 die Gelegenheit, an dem 24-Stunden Hackathon teilzunehmen - mit Erfolg: Sie gewinnen eine aufregende Reise nach China. Neben den beiden TUM-Studenten sind Hagai Dayan von der Hebräischen Universität Jerusalem und Martin Maarand von der Pariser Université Pierre et Marie Curie Teil des Teams.
Die Challenge: KI spürt Malware auf
Das Team "X-force" zu Beginn des Hackathons: Lukas Köstler, Martin Maarand, Hagai Dayan und Simon Klotz (v. l.).
Das Ziel der Huawei Big Data Challenge 2018 ist es, ein Machine-Learning-Modell zu trainieren, das vorhersagt, ob es sich bei einer Software um Schadsoftware handelt oder nicht. Dazu erhielten alle Teams einen Datensatz mit Software-Aktivitäten und den Zugriff auf leistungsstarke Maschinen in der Huawei-Cloud. Die Veranstalter bewerteten die Prädiktoren permanent anhand eines Test-Sets und führten die besten 5 Teams in einer Live-Rangliste auf.
Nach der Einführung und dem Abendessen kodieren die Teilnehmer die ganze Nacht lang - im ständigen Wettbewerb um die Top 5. Um 5 Uhr morgens dann der Durchbruch: Das Team von Lukas Köstler erkennt, dass aufeinanderfolgende Aufrufe der System-API wichtige Informationen darüber enthalten, was die Software beabsichtigt. Mit einem leistungsfähigen Klassifikator zieht es schließlich mit dem viertbesten Ergebnis ins Finale ein.
Dort stellt jedes Team seinen Ansatz des maschinellen Lernens einer hochkarätigen Jury aus Professoren und Forschern bei Huawei vor und wird mit einer Reise nach Shenzhen und Peking ausgezeichnet.
Reise zum Hauptquartier von Huawei
Shenzhen ist mit fast 20 Millionen Einwohnern das größte Technologiezentrum Chinas. Dort besuchen die Finalisten der Big Data Challenge das Huawei-Hauptquartier und treffen Forscher des Arche-Noah-Labs - der Initiative für künstliche Intelligenz von Huawei. Sie erleben auch den fast vollständig automatisierten Produktionsprozess eines Handys - von der ersten Montage der Leiterplatte bis zur abschließenden Qualitätskontrolle.
In Peking sehen sich die Gewinner-Teams ein zweites Arche-Noah-Lab von Huawei an. Sie besichtigen chinesische Kulturerbestätten wie die Große Mauer, die verbotene Stadt und den Kaiserpalast, lernen viel über chinesische Geschichte und Bräuche, probieren die berühmte Peking-Ente und besuchen eine traditionelle Kung-Fu-Show.
Für die beiden TUM-Studenten war der Hackathon damit einer der Höhepunkte während ihres 7-monatigen Aufenthalts an der École Polytechnique: Er ermöglichte es ihnen, internationale Studierende mit ähnlichen Forschungsinteressen zu treffen, hinter die Kulissen eines internationalen Technologie-Konzerns zu blicken und China hautnah zu erleben.