Boltzmann-Medaille für Herbert Spohn

Höchste Auszeichnung der statistischen Physik

19. Juli 2019
Prof. Rahul Pandit (l.), Vorsitzender der IUPAP-Kommission für Statistical Physics, überreichte Prof. em. Herbert Spohn (r.) in Buenos Aires die Boltzmann-Medaille.

Prof. Rahul Pandit (l.), Vorsitzender der IUPAP-Kommission für Statistical Physics und Prof. em. Herbert Spohn mit der Boltzmann-Medaille.

 

Die Internationale Union für Reine und Angewandte Physik (IUPAP) zeichnet Prof. Herbert Spohn, Ordinarius em. für Angewandte Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistische Physik an der Technischen Universität München (TUM) mit der Boltzmann-Medaille aus. Sie gilt als höchste Auszeichnung in der statistischen Physik.

Prof. Herbert Spohn nimmt die Boltzmann-Medaille in Empfang.

Prof. Rahul Pandit (l.), Vorsitzender der IUPAP-Kommission für Statistical Physics, überreicht Prof. em. Herbert Spohn (r.) in Buenos Aires die Boltzmann-Medaille.

 

Am 9. Juli erhält TUM Emeritus of Excellence Herbert Spohn in Buenos Aires, Argentinien, als erster Deutscher die Boltzmann-Medaille der Internationalen Union für Reine und Angewandte Physik (IUPAP). Die Boltzmann-Medaille wird alle drei Jahre an herausragende Wissenschaftler*innen im Bereich der statistischen Physik verliehen, die noch nicht den Nobelpreis erhalten haben.

Spohn war von 1998 bis zu seiner Emeritierung 2012 Ordinarius für Angewandte Wahrscheinlichkeits­theorie und Statistische Physik an der Fakultät für Mathematik der Technischen Universität München (TUM).

Prof. Herbert Spohn: vielfach ausgezeichnet

Seine Arbeiten sind durch Fragen aus der Physik motiviert, insbesondere der Elektrodynamik, der Quantenmechanik und dem Kristallwachstum. Vor allem widmet er sich Vielteilchensystemen und deren thermodynamischen Grenzfällen, asymptotischen Entwicklungen dieser Systeme und dem Einfluss zufälliger Störungen.

Bekanntheit erlangte Herbert Spohn durch seine Arbeiten zur mikroskopischen Herleitung der Boltzmann-Gleichung und zum hydrodynamischen Limes wechselwirkender stochastischer Teilchensysteme. Mit der Boltzmann-Medaille wurde Spohn aufgrund seiner sehr umfangreichen und einflussreichen Arbeit zur statistischen Beschreibung von Nichtgleichgewichtssystemen geehrt.

Prof. Herbert Spohn spricht beim StatPhys 27 2019 in Buenos Aires

1993 erhielt Spohn den Max-Planck-Forschungspreis, 2011 den Dannie-Heinemann-Preis für mathematische Physik und den Leonard Eisenbud Prize der American Mathematical Society, 2014 die Georg-Cantor-Medaille, 2015 den Henri-Poincaré-Preis und 2017 die Max-Planck-Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.