Phirotope für Anfänger*innen
Katharina Schaar spricht KlarText

Chirotope und Phirotope sehr gut erklärt. Dafür erhält Dr. Katharina Schaar den KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation der Klaus Tschira Stiftung. Es geht um Freunde und Cappuccino.
"Woran arbeitest du?" ist manchmal eine schwierige Frage. Viele Wissenschaftler*innen kennen das. Doch ganz besonders trifft es vielleicht auf Mathematiker*innen zu. Denn Mathematik ist für die Allgemeinheit meist zu komplex. In ihrem Beitrag "Die reine Mathematik" erklärt Katharina Schaar mathematische Strukturen allgemeinverständlich – und zeigt ihre Begeisterung für Mathematik.
Eigenschaften von Phirotopen – die mathematische Kurzfassung
"Grundlegende Eigenschaften von Phirotopen – Dualität, Chirotopalität, Realisierbarkeit, Euklidizität" ist der Titel der Doktorarbeit, die Katharina Schaar 2017 einreicht. Die Kurzfassung ist für Nicht-Mathematiker*innen schwer verständlich:
Die Abhandlung stellt grundlegende Eigenschaften komplexer orientierter Matroide (Phirotope) vor und verallgemeinert die bestehende Theorie zu Dualität, Chirotopalität und Realisierbarkeit auf nicht uniforme Phirotope beliebigen Rangs. Außerdem werden der Zusammenhang zwischen Phirotopen und euklidischer Geometrie untersucht sowie euklidische Sätze mittels Phirotopen bewiesen. Schließlich folgt der Beweis, dass bestimmte Schließungssätze auf nicht-chirotopalen Phirotopen immer gelten – unabhängig von der Realisierbarkeit.
Maskenbälle, widerspenstige Chirotopen und eine Tasse Cappuccino
Einfach gesagt, beschäftigt sich Schaar in ihrer Dissertation mit der mathematischen Beschreibung von Chirotopen und Phirotopen. Diese sind Abstraktionen relativer Ortsangaben – und gar nicht so einfach zu erklären.
"Stellen Sie sich vor, wir treffen uns zusammen mit Freunden auf eine Tasse Cappuccino" beginnt Schaar ihren Beitrag "Die reine Mathematik" zu dem auch ein Video an der Fakultät für Mathematik gedreht wurde:
"Ich versuche gerne zu vermitteln, dass es einfach wahnsinnig toll ist, Mathe um ihrer selbst willen zu betreiben, weil sie so schön ist", sagt Schaar im Video.
Auf unsere Frage, warum Sie sich für den KlarText-Preis beworben hat, antwortet sie: "Es ist mir schon immer ein großes Bedürfnis, Mathematik und ihre Forschung einem breiten Publikum nahezubringen. Daher unterrichte ich auch sehr gerne Mathematik. Einen allgemeinverständlichen Artikel über meine Arbeit zu schreiben, hat mir also sowieso sehr viel Spaß gemacht!"
KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation 2018
Dr. Katharina Schaar war von 2013 bis 2017 in der Lehre und als Studienberaterin für Bachelor-Studierende an der Fakultät für Mathematik tätig. Sie hat bei Jürgen Richter-Gebert, Professor für Geometrie und Visualisierung, promoviert und arbeitet derzeit am Helmholtz Zentrum München am IBMI (Institute of Biological and Medical Imaging).
Sie ist eine von 6 Forscher*innen, die die Jury aus Wissenschaftler*innen und Journalist*innen aus 161 Bewerber*innen ausgewählt hat. Und was macht sie jetzt mit den 5.000 € Preisgeld? "Das weiß ich noch nicht. Erstmal werde ich die Leute, die mir beim Videodreh geholfen haben, zum Essen einladen."