In Memoriam Armin Leutbecher
Nachruf von Jürgen Scheurle

Armin Leutbecher bei einem Mathematischen Kolloquium in Heidelberg.
Armin Leutbecher studierte Mathematik und Physik in Göttingen, Tübingen und Münster. Er schloss sein Studium 1961 mit dem Staatsexamen für das Höhere Lehramt ab und promovierte 1963, beides an der Universität Münster. Dort war er weiterhin tätig, nach der Habilitation ab 1969 als Universitätsdozent. 1970 wechselte er an die TUM, wo er der Fakultät für Mathematik angehörte und als Extraordinarius bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1999 sowie darüber hinaus höchst engagiert und erfolgreich wirkte.

© Jürgen Scheurle
Armin Leutbecher war als Wissenschaftler und akademischer Lehrer gleichermaßen geschätzt. Im Zentrum seiner Forschungstätigkeit standen Fragestellungen zur Algebra und zur Zahlentheorie. Seine Veröffentlichungen sind durch einen hohen mathematischen Standard gekennzeichnet. An der TUM war er insbesondere für seine exzellenten Vorlesungen bekannt, die durch eine klare Strukturierung, mathematische Tiefe sowie Originalität bestachen. Viele Studierende haben von seinen Grundvorlesungen zur Linearen Algebra und Analysis profitiert. Seine akribisch ausgearbeiteten Vorlesungsskripte sind legendär. Sein Lehrbuch "Zahlentheorie – Eine Einführung in die Algebra" ist ein Meisterwerk.
Der Name Armin Leutbecher ist eng verbunden mit der 1997 durch ihn gegründeten "Hurwitz-Gesellschaft zur Förderung der Mathematik an der TU München e. V.". Mit unermüdlichem Einsatz leitete er diese Alumni-Vereinigung von 1997 bis 2011 als Erster Vorsitzender. Bis zuletzt stand er ihr mit Rat und Tat zur Seite, seit 2011 als Ehrenvorsitzender.
Persönlich war Armin Leutbecher ein äußerst höflicher und freundlicher Mensch. Er war vielseitig interessiert, auch jenseits der Mathematik. Alle, die mit ihm zu tun hatten, werden ihn stets in bester Erinnerung behalten.